Mittwoch, 16. Dezember 2009

Donnerstag, 3. Dezember 2009

top-10 (+), november 2009



01 - Neil Young "Heart Of Gold"
02 - Kevin Devine "Brother's Blood"
03 - Brand New "Bed"
04 - Brand New "Noro"
05 - Manchester Orchestra "Tony The Tiger"
06 - Grizzly Bear "Ready, Able"
07 - Silversun Pickups "The Royal We"
08 - The Thermals "I Called Out Your Name"
09 - B.A.L.L. "Out Of The Blue"
10 - The Fall "Blindness"
...

11 - Sublime "Badfish"
12 - Blakroc "On The Vista (Mos Def)"
13 - Neil Young And Crazy Horse "Slip Away"

*GOT SOME IF YOU NEED IT*


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Mittwoch, 2. Dezember 2009

01.12.2009 therapy? + ricky warwick + sixxxten @ hafenklang, hamburg


DON’T LET THE GRASS GROW OVER ME

Die letzten 10 Jahre war mir die ehemals feine Irische Band Therapy? ehrlich gesagt ziemlich schnuppe. Vorbei waren die Zeiten der 90er Alternative-Euphorie und neue Helden regierten das persönliche Musikuniversum. Dass man aber Therapy? auf gar keinen Fall abschreiben sollte bewiesen die Iren mit ihrer letzten Platte „Crooked Timber“ die für mich wie aus dem Nichts auftauchte und restlos begeisterte. Also die alten Perlen „Troublegum“ und „Infernal Love“ abstauben und Karten für das Konzert im Hafenklang besorgen. So here we are…


Über den Anheizer des Abends Sixxxten darf man eigentlich keine bösen Worte verlieren, denn die Jungs kamen absolut sympathisch rüber und haben sich nach Kräften bemüht zu rocken. Nicht mein Fall aber und auch volltätowierte Ricky Warwick von den verblichenen The Almighty ist eigentlich nicht das was ich mir freiwillig antun würde. Der so-called „Vollblut-Rocker“ macht es hart aber akustisch, ehrt Elvis und Johnny Cash und ist deswegen auch in Ordnung.


Ja, Therapy? schöpfen ihre Inspiration auch aus dem Metal und rekrutieren auch ein Teil von ihrem Publikum aus diesem Umfeld. Eindimensionale Headbanger-Band waren sie aber beileibe nicht und ihre Nähe zum Punk und Noise war für mich immer viel wichtiger und nachvollziehbarer. Und heute? Heute ist der letzte Tag der Deutschlandtour und man wird sofort und direkt gefragt „Are you here for the party, Hamburg?“ Wie das Publikum mit einem überdurchschnittlichen Anteil an Englischsprachigen Fans darauf reagiert ist klar: Headbangen, Moshen mit Ansätzen von Crowdsurfing, das Ganze dirigiert vom Andy Cairns der die Anwesenden mit seinen verrückten Blicken durchbohrt.


Die Tracklist setzt ganz klar auf das neue Album sowie auf die Hits der goldenen Ära von Therapy?: die bereits erwähnten kommerziellen und auch künstlerischen Erfolge aus 94-95. Und darauf hat man auch gewartet: auf den trocken pumpenden Bass vom seit kurzem ins Herz geschlossenen „Crooked Timber“, auf das Mitsingen bei „Turn“, Mitgrölen bei „Screamager“ und und und…


Bei „James Joyce is fucking my sister” dreht sich der Gute wahrscheinlich mal wieder in seinem Grab und „Knives“ bringt die Menge zum Überkochen, so dass auch Ricky Warwick die Möglichkeit zum Crowdsurfen ergreift, was bei seinen Songs kaum möglich gewesen wäre.


Der für sein Alter ziemlich fit aussehender Andy ist ganz der Entertainer heute Abend, Neil Cooper am Schlagzeug ist trotz nicht näher erläuterter Krankheit absolut top und beim Hüpfen mit seinem Bass grinst Michael McKeegan sympathisch die Menge an.


Nach energiegeladener Stunde steht „Diane“ auf dem Programm: kein Grund für Therapy? den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Keine Streicher, keine Kompromisse, besser hätten es Hüsker Dü auch nicht hingekriegt.


Die Erkenntnis die am Ende des Abends bleibt: Hey Therapy? - You Rock! Und das werde ich hoffentlich so schnell nicht wieder vergessen.

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