Freitag, 17. Juli 2009

16.07.2009 greg dulli, mark lanegan, dave rosser + jimmy gnecco + duke garwood @ stage club, hamburg


TWILIGHT SWINGERS

Wo es Licht gibt, gibt es selbstverständlich auch Schatten. Diese Binsenweisheit ist nicht nur den Fotografen geläufig sondern wird auch oft und gerne zitiert. Zum Konzertabend mit Greg Dulli und Mark Lanegan passt dieser Spruch ebenfalls und bietet sich hervorragend an um als Leitfaden für die nachfolgende Rezension zu dienen.



LICHT

* Das Publikum. Deutlich jenseits des Teenage-Alters und durchaus aufmerksam. So hat auch Bela B. in der Menge keine kreischenden Halbstarken und Autogrammjäger zu befürchteten und wendet sich lieber voll und ganz seinem sympathisch ausgeprägten Fan-Dasein, sorgfältiger Merchandising Check inklusive.

* Jimmy Gnecco. Für mich, wie auch wohl für die meisten Anwesenden völlig unbekannt kann er alle von sich überzeugen. Die Stimme ist eine Macht und die Songs sind klasse. Den ewigen Vergleich mit seinem verstorbenen Freund Jeff Buckley muss er sich dennoch gefallen lassen, wobei dieser definitiv als Kompliment zu werten ist.

* Das Tourposter. Schönes Sammelstück, geht weg wie warme Semmeln, so dass am Ende der Merchandising Junge völlig überfordert wirkt da ihm die signierten Exemplare ausgehen.

* Greg Dulli. Ja, der Typ ist ein Entertainer und sorgt immer wieder für einen Lacher wenn er mit dem Publikum kommuniziert. Seine lange Saufkarriere ist im aber anzumerken.

* „Sworn and Broken“. Ach wie gerne man doch die alten Screaming Trees Sach hört, wenn Mark noch was von Mad Season anstimmen würde.


SCHATTEN

* Stage Club. Eine schlechtere Location für die Musik von Dulli & Lanegan kann ich mir nur mit Mühe vorstellen. Nach diesem Besuch kommt der Laden in die Assoziationsreihe für Hamburger Clubs: Schlecht – Schlechter – Stage Club – Docks. Null Atmosphäre, 5€-Euro Weizen und Pufflicht. Von der Beleuchtung sind die Bühnenprotagonisten auch nicht begeistert, ihre Meinung bezüglich des Ambientes ist leider nicht überliefert, aber man kann sich ja denken, dass diese auch nicht besonders positiv ausgefallen ist.

* Duke Garwood. Nicht dass ich was gegen den Typen hätte, er war aber schon weg von der Bühne als ich den Laden betreten habe. Und zu dem Zeitpunkt waren es gerade mal eine handvoll Leute da. Hätte ruhig um die angekündigte Anfangszeit spielen können, ob da nicht der S-Club seine Finger im Spiel hätte.

* Organisation. Kann man eigentlich auch unter dem Punkt Stage Club zusammenfassen, kommt aber extra. Der Tisch der die Sicht auf die Bühne (und später wohl auf Greg Dulli) verdeckt muss eigenhändig zu Seite geräumt werden. Nach dem Konzert weiß keiner ob die Band noch auftaucht um die teueren Poster zu signieren und überhaupt eignet sich der Laden nur für corporate cocktail/cockrock parties. Das muss noch mal betont werden!

* Spieldauer. Bei solchen langen und ereignisreichen Karrieren hätten die beiden noch den einen oder anderen Song mit ins Programm nehmen können, aber na ja, wir wollen ja nicht unnötig meckern.


Es steht also 5:4 und die Kräfte des Lichts haben gesiegt, wenn auch denkbar knapp und das sollte der Band zu denken geben, vor allem bei der Auswahl des Spielortes.


Keine Kommentare: