Dienstag, 7. Oktober 2008

05.10.2008 trip fontaine @ astra stube, hamburg


THINGS GOTTA GET BETTER THINGS GOTTA GO ON

Also die Voraussetzungen sind denkbar schlecht: ein langes Wochenende voller Parties und Konzerte neigt sich dem Ende zu, das Hamburger Wetter bemüht sich mit aller Macht allen zu zeigen dass es nur mit zwei Worten = nass und kalt = assoziiert werden kann und dennoch ist man dabei. Warum fragt man sich und alle nach viel Überzeugungsarbeit mitgebrachten Freunde gleich mit. Na weil man eine der geilsten jungen deutschen Bands überhaupt live in der gemütlichen One-Room-Apartment Atmosphäre der Astra Stube sehen kann!

Die Erwartungen bei all den gefühlten Opfern die man gebracht hat, sind schon groß und auch wenn die Band noch ungerechterweise relativ klein ist, muss sie eben mithalten und diese womöglich übertreffen. Von vorne rein eigentlich eine mission impossible, aber sei’s drum.


Um die leisesten Zweifler im Publikum gleich aus der Bude zu pusten wird ordentlich losgelegt und gebrettert was das Zeug hält und das gleich mit drei Gitarren. Straight in your face also, und so bleibt es bei fast allen Songs, denn poppige und melodische Stücke bleiben heute Abend draußen; konsequent und obwohl einige der Bandmitglieder verschnupft und erkältet sind.

Spaß macht es trotzdem, weil die Qualität mit der die Jungs aus „Tra-la-la“ (O-Ton bei der Vorstellung der Band, oder habe ich mich da verhört und Rodgau falsch verstanden?) ihren post-irgendwas-indie-etwas-core präsentieren sucht hierzulande ihresgleichen. Dabei muss es ja nicht immer gesungen oder kompliziert rumgefrickelt werden (sorry Exits To Freeways, da könnt ihr noch was lernen, vor allem dass die Songs nicht nur aus tausenden von Breaks und zwanzig verschiedenen Musikrichtungsansätzen bestehen müssen). Und immer die gleichen Instrumente in der gleichen Besetzung zu spielen ist auch langweilig, also spielen wir ein wenig die Reise nach Jerusalem und tauschen untereinander die Instrumente.


Immer auf der Minibühne zu stehen und At The Drive-In zu mimen ist auch Kacke, wir sind ja hier nicht bei der Mini-Playback-Show, also trommeln wir ein wenig vor der Bühne auf dem Boden, spielen Seite an Seite mit den Zuschauern in der ersten Reihe und vor allem zeigen hier allen dass wir komplexe und eigenständige aber gleichwohl eingängige Mucke machen.

Indeed, f*ckers! Aber warum bloß so f*cking kurz?


Keine Zweifel am Einsatz und Schweißproduktion auf der Bühne aber dennoch erinnerte der kurze Gig an eine Support Show für jemanden „Großen“ der danach kommen würde und für den die Zuschauer so um die 30 Moneten pro Nase gezahlt hätten. Denn genau bei solchen Gigs hat man nicht unbedingt alle Zeit der Welt um zu zeigen was man musikalisch so drauf hat und muss das Publikum in kürzester Zeit überzeugen, so dass diese wenigstens CD’s oder Merchandising-Artikel kaufen und zu weiteren Konzerten der eigenen Band kommen.

Und das werden wir auch, aber dann bitte richtig und mit „Selling The Summer“ (ja, ja mein geheimer Emo-Wunsch, aber wenn die Leute in MCR Hoodies zu Trip Fontaine Konzerten kommen dann darf ich so was auch) und „Moon Balloon“ (warum auch nicht, zeigt ja nur die Vielseitigkeit) so dass man nach dem Konzert auch richtig sagen kann „I feel great, I never felt better!“

Aber für den Moment ist „das Ende vom Zelt“ erreicht, Fortsetzung muss folgen.

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