Montag, 10. November 2008

08.11.2008 mogwai + the twilight sad @ grosse freiheit 36, hamburg


DANCING ABOUT ARCHITECTURE

Das Zitat ist wohl jedem bekannt der jemals eine Musikzeitschrift mehr als fünf Sekunden in der Hand hielt oder das Internet nach Plattenkritiken durchstöbert hat. Es lässt sich auch nicht mit 100%-er Sicherheit belegen von wem der schlaue Spruch stammt, der meistgenannte Autor ist dennoch Mr. „Big Mustache“ Zappa. Und der hätte auch heutzutage seine helle Freude daran gehabt, wohl wissend, dass die Weisheit „talking about music is like dancing about architecture“ immer noch aktuell ist. Im Zusammenhang mit Mogwai ist diese Aussage mehr als angebracht. Also keine Tanzpirouetten beim krampfhaften Versuch ihre Musik in Worte zu fassen, sondern einfach nur die 10 THINGS I LEARNED AFTER MOGWAI CONCERT.

1. Ab jetzt ist es offiziell: Mogwai sind die lauteste Band des Planeten. Auch ohne den direkten Vergleich mit den ganzen Motörheads and Manowars dieser Welt, so eine Wall-Of-Sound, die die Ohren einfach schmelzen lässt, muss man erstmal aufbauen.


2. Auch wenn man ein einer Band spielt in der drei Gitarren und ein Bass am Start sind, als erstes auf die Bühne kommt heutzutage immer ein Notebook.


3. Alte Weisheit, neu bestätigt: wenn man Post-Rock spielt, lachen ist streng verboten und das obwohl Mogwai durchaus einen Sinn für Humor haben (siehe Songtitel).


4. Und wenn doch gelächelt wird, dann nur weil man gerade so einen Techno-Beat gebastelt hat der so heftig in die Magengrube tritt, dass die Eingeweide durch die Nasenlöcher den Körper verlassen möchten.


5. Was wiederum bestätigt, dass ein Mogwai-Konzert eine Ganzkörpererfahrung ist. Zu Berge stehende Haare anybody?


6. Zum Glück passiert das nicht den Musikern auf der Bühne. Da trägt man die Haare kurz, das Minor Threat T-Shirt mit Stolz und die Weinflasche auf und von der Bühne.


7. Post-Rock gibt einem auch die Freiheit, Fußball Fan zu sein, sich gleichzeitig zum Punk zu bekennen und den guten Traubensaft auf der Bühne zu genießen. Das ist Indie.


8. Dennoch Indie hin oder her, auch für credible Bands muss man in der heutigen Zeit um die 30 Moneten auf den Tisch legen um sie live und in Farbe zu sehen. Bei einem Konzert, dass ein wenig mehr als 1,5 Stunden dauert (Vorband nicht mitgerechnet) kommt man auf einen sehr stolzen Per-Minute-Preis. Und bloß nicht in D-Mark umrechnen, dann wird es richtig deprimierend.


9. Je teurer das Konzert desto unfreundlicher und assiger die Security. Und wenn man mit einer 3-Megapixel-„Profi“-Kamera Photos macht, gilt man schon als Störenfried und es wird einem fast auf die Hände gehauen.


10. Zurück zum Thema Lautstärke: falls ich es noch mal zu einem Mogwai Konzert schaffe (hoffentlich dann nicht in der Alsterdorfer Sporthalle für einen Fuffi) dann werde ich zum allerersten Mal in meinem Leben Ohrstöpsel in der Tasche griffbereit haben. Safe music listening ist angesagt, denn taub kann man zur Architektur noch schlechter tanzen.



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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hab sie in dresden gesehen und es war unglaublich. einmal mogwai live, direkt an den boxen und dann taub sein. großartig.

nopartyanimalswereharmed hat gesagt…

ich frage mich immer noch ob die je "the sun smells too loud" live spielen werden. das wäre ein total anderes gefühl und auch nicht allzu laut wahrscheinlich .)