Mittwoch, 27. Mai 2009

22.05.2009 pit er pat + dub trio @ fundbureau, hamburg


THE GREAT PRETENDERS

Jeder bekommt eine zweite Chance im Leben, sogar wenn es um so unbedeutende Sachen wie Konzerte geht. Im Oktober 2008 Dub Trio im Hafenklang verpasst, aber mit dem aufblühenden Frühling prompt eine zweite Möglichkeit erhalten diese Band live zu sehen. Zwar rockten sie mein Musikuniversum deutlich mehr im Herbst letzten Jahres, dennoch diesem Trio an einem Freitag beim Spielen zuzusehen ist eine heilige Pflicht.


Als Erstes muss man wie immer an der Vorband vorbei. Diese heißt heute Abend Pit Er Pat und war in allen Konzertinfoquellen zuerst verzeichnet, so dass man sogar vermuten konnte sie seien Headliner. Zum Glück nicht, denn anstrengend waren sie schon. Zu minimalistisch monoton, mit Gitarre, Perkussion, Samples und einer Schamanin als Sängerin. Eine perfekt ausgeklügelte Propaganda für Drogen aller Art, denn ohne die kann man wahrscheinlich solche Musik erst gar nicht ertragen. Könnte eigentlich auch die Pop-Hölle so aussehen, ein Ort wo Pit Er Pat ewig und ohne Unterbrechungen monoton und dennoch sehr eindringlich auf alles Lebende=Tote einschlagen? Who knows…



Dub Trio entern die Bühne voller Respekt für die Züge die über den Köpfen der Konzertbesucher rollen, teilen ein Paar Witze aus und sind danach sofort in ihr Element vertieft. Und das heißt in ihrem Fall: vorgeben das zu sein was man nicht ist.


Metal? Aber hallo, kein Thema! Welches hätten Sie gern, ein wenig Thrash on Speed, Ambient Black oder Dub Industrial? Oder am besten alles in einem Song, miteinander vermischt und variiert? Groove? No big deal, dude! Ein wenig Downtempo Tunes und im Hip Hop Outfit mit den Hüften wackeln? Das kann doch unser Bassist am Besten! Oder einfach einen geilen, unkategorisierbaren abwechslungsreichen experimentellen Sound abliefern? Na endlich habt ihr es geschnallt! Das wollen wir doch!


Und das Wort Dub und die ganzen Erwartungen die damit verbunden sind? Scheiß drauf! Als nächster konsequenter Schritt sollen die einen vierten Mann in die Band integrieren (zum Beispiel an Keyboards und zusätzlichen Samples) und den Namen der Band unbedingt beibehalten. Das wäre es dann, die Essenz dieser Band!

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