Montag, 12. Oktober 2009

08.10.2009 trip fontaine + grand griffon @ molotow, hamburg


NATURAL GROWTH PROMOTERS

Natürliches und sicherlich verdientes Wachstum bei Trip Fontaine: fast genau ein Jahr nach Astra Stube jetzt also Molotow und sogar mit quasi Support. Kurz vor dem Start versuche ich den Leuten, die ich zum Konzertbesuch rekrutiert habe, zu erklären wie den die heutigen Headliner klingen sollen. Beim Vergleich mit At The Drive-In gebe ich dann genervt auf und frage mich selbst ob es sich lohnt diese Band noch mal live zu sehen, vor allem ohne was Neues von denen gehört zu haben. Ach, wie schön ist es dann wenn nach dem Konzert alle Fragen alleine durch die Musik beantwortet werden könnten und keiner der eingeladenen am Ende enttäuscht wurde.



Über Grand Griffon die heute als Rausschmeißer agieren, muss man doch auch ein Paar Worte verlieren. Schließlich haben sie ein Paar Leute zu diesem Konzert organisiert um ihr richtiges Live Debüt in Hamburg geben zu können (correct me if I’m wrong). Und so klingt es auch: roh und ungezügelt, mit vielen verschiedenen Musikzitaten die mal in Richtung Old School gehen und mal in einer mehr melodische und emotionalen Ecke enden. Und was die deutschen Texte angeht, ganz klarer Fall von „nicht jedermanns Sache“.


Und in welche Richtung hat sich nun der Sound der heutigen Headliner, die vor einem sehr positiv gestimmten und auch noch sehr zahlreichen Publikum spielen, entwickelt? In jede fast nur erdenkliche! Die Lautstärke ist gerade richtig um das Ohrenschmalz aus den Gehörgängen zu pressen, der Sound mutiert dabei zu Watte die die Ohren vollstopft, aber die zahlreichen Keyboardspielereien durchlässt und gleichzeitig eine Qualifizierung der Musik die man hört fast unmöglich macht.


Einige der Anwesenden hören da Post Rock raus, fragen sich ob das nun mal auch Post Hardcore war, wundern sich über die Pavement-vergleiche oder sind überzeugt, dass die Idee mit der Band in der jeder alles spielen und machen kann von Ihnen gerade geklaut und gleichzeitig gekonnt präsentiert wurde. All dem kann man auch bedingungslos zustimmen denn die Songs sind immer vielschichtig und bieten genug Interpretationsraum. Auch die neuen Stücke, sei es mit antiken Casio Boards oder skurrilen Samples der Kinderstimmen passen perfekt in das Profil der Band ohne Grenzen.


Aber am besten sind Trip Fountain immer noch wenn sie mit drei Gitarren einfach mal loslegen und brettern was das Zeug hält und als ob es keinen Morgen gäbe, einen Morgen in dem von ihnen was Neues erwartet wird.

Die Fortsetzung war also mindestens genau so unterhaltsam wie man es sich versprochen hat und das Ende des Zelts ist in weite Ferne gerückt.

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