Mittwoch, 28. Oktober 2009

24.10.2009 millions + transwaggon @ klub 007, prag


VIA FINIS EST

Eigentlich ist der Weg das Ziel am heutigen Abend in der schönen Goldenen Stadt an der Moldau. Irgendwann aber führt auch dieser zu einem Endpunkt: einer Ansammlung der Plattenbauten die Studentenwohnheime beherbergen. Nummer 7 hat im Keller einen Klub der freilich nicht zum schönsten gehört was Prag zu bieten hat und dennoch mit Credibility und guten Bands die da ab und zu auftreten glänzen kann. Just waren die genialen The Paper Chase zu Besuch da, davor gab’s Noise-Krawalle von Part Chimp und heute sind Millions an der Reihe. Millions? Nie gehört? Wir ebenso, aber das Ziel war ja ohnehin heute nicht maßgeblich (siehe oben).


In einem Musikklub wo das gute tschechische Bier umgerechnet 1 Euro kostet, die Atmosphäre durchaus locker ist und im Hintergrund lauter Metalcore läuft kann ja ohnehin nichts schief gehen. Na ja, Metalcore als Vorspeise hätte man sich auch sparen können denn sowohl die Headliner aus Chicago als auch der lokale Support haben damit eher wenig Gemeinsames.


Transwaggon aus Prag sind jung, zu dritt und versuchen eine würdige Mischung aus Noise Rock, Grunge und Post Hardcore abzuliefern. Der Sänger schreit meistens in bester David Yow Manier, die Englischsprachigen Covers sind gut platziert und die von der Band eingeladenen Gäste (meistens junge Frauen) lauschen aufmerksam zu und tragen damit zum allgemeinen Erlebnis „Underground Rock in Osteuropa“ bei.


Obwohl über die Vorband man keine bösen Worte verlieren kann, merkt man schon bei den ersten Akkorden von Millions den Klassenunterschied. Es wird deutlich krasser (teilweise mehrstimmig) geschrien, der Bass peitscht nach Vorne mit voller Wucht und das Ganze ist ziemlich tight und professionell gespielt.


Echte Melodien und Hits fehlen zwar, dafür gibt’s aber einen Nirvana Cover („Tourette's“), in Italien geklaute Rosen zum Verschenken und einen Zugabeteil der schön ins Post-Rockige abdriftet.


Noch mit der Band plaudern und unbedingt nach HH einladen (am besten zusammen mit szeneverwandten Kumpels von Able Baker Fox), ein T-Shirt für 6 Euro abstauben und das Konzerterlebnis in der Fremde kann man als gelungen betrachten. Das nächste Auslandskonzertereignis kommt bestimmt und vielleicht wird da wieder der Musikact als solches im Vordergrund stehen.


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