Mittwoch, 18. November 2009

14.11.2009 manchester orchestra @ molotow, hamburg


THE GRIZZLY MAN

Andy Hull, der Chef der Manchester Orchestra, hat sich in einem Interview mit dem Grizzlybär verglichen. Na zumindest sähe er so aus, meinte der junge Amerikaner mit dem deutlich ausgeprägtem Bartwuchs. Das bleibt im Gedächtnis und lässt das Wort Grizzly schon wieder in diesem Blog fallen, ohne das es mit dem rezensierten Event direkt was tun hat. Na ja, mit der Stadt Manchester hat die heutige Band ja auch nicht viel zu tun und für ein Orchester hat sie definitiv zu wenig Mitglieder. In der Aufteilung der Rollen aber gibt es durchaus Parallelen: Andy Hull agiert als Dirigent, während seine Mitstreiter sich eher im Hintergrund aufhalten. Tja, und Parallelen zum einen der größten lebenden Raubtiere der Erde kann man beim Frontmann auch entdecken, man muss nur eine lebhafte Fantasie haben.


Manchester Orchestra live sind eigentlich viel lauter und zu Teil rauer als auf der Platte und gelegentlicher Einsatz vom zweiten Schlagzeug ist ein extra Schmankerl. Chris Freeman, der Keyboard und zusätzliche Perkussionsinstrumente bedient, schreit förmlich nach mehr Einsatz und nach einer Gitarre, während alle anderen in der Band, wie bereits angedeutet, eher im Schatten bleiben oder einfach Löcher in die Decke starren (siehe Bild unten).


Das Feld ist voll und ganz dem Frontmann überlassen, der die Anwesenden auch mit seinen Songs aus der Zeit vor „Mean Everything To Nothing“ bekannt macht. Die meisten Konzertbesucher kennen aber wohl nur diese Platte, was die Reaktionen bei den Mini-Hits "Shake It Out" und "Everything To Nothing" belegen.


Leider fehlt das schöne und eher unscheinbare "Tony The Tiger" im heutigen Live-Programm, dafür aber schlüpft Andy in die Rolle des Erklärbärs bei der Begründung warum das Publikum in Hamburg mehr von seinem Humor versteht als das in Berlin (bei Berlin-Bashing erntet man verständlicherweise Beifall). Ansonsten zeigt der sanfte Riese, dass er auch sarkastisch sein kann, dass er rocken kann und sogar eindeutige Entertainerqualitäten besitzt. Die Zugabe zu Ehren von 50 Cent war doch Stand-Up Comedy par excellence und ein klarer Kandidat für die nächste Single!


Ach ja, der Titel des Reviews ist nicht als Seitenhieb auf den eigentlichen Grizzly Man, Timothy Treadwell zu verstehen. Sonst wäre es wirklich an den Haaren herbeigezogen! Wobei…Man kann auch in dieser Hinsicht mit ein wenig Mühe Parallelen herstellen, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls denke ich dass Andy Hull dank seiner coolen Art auch mit diesem Vergleich gut leben könnte. Und das Wort Grizzly wird wohl noch öfters für andere Vergleiche herhalten müssen.

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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und was hat der Gute gesagt, warum die Berliner seinen Humor nicht verstehen? Würde mich mal interessieren:)

nopartyanimalswereharmed hat gesagt…

Na ja, die Details hat Herr Hull nicht verraten, außer dass bei seinen Witzen in Berlin das Publikum mit Schwiegen reagiert hat, aber vlt. hat er sich auch über die Hauptstadt lustig gemacht, das wissen wir ja nicht.