Donnerstag, 23. April 2009

21.04.2009 killed by 9V batteries @ astra stube, hamburg


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19.04.2009 the von bondies + hot panda @ molotow, hamburg


THIS IS OUR PERFECT CRIME

Die erste Band des heutigen Abends ist auch zum allerersten Mal auf Tour in Europa und dementsprechend enthusiastisch geht es bei Hot Panda zu. Bereits beim zweiten Song geht der Gitarist in die Knie um abzurocken und anschließend sammelt sich die Band um die „le grand Mama“ am Schlagzeug während ihre Musik zwischen tanzbarem Indie mit Kirmeseinschlag und dezenten Noiseattacken pendelt.


Am Ende erzeugt der Auftritt der heißen Pandas eine ziemlich positive Resonanz im Publikum, so dass man sogar laut nach Zugabe verlangt. Diese bleibt leider aus, die Band darf aber ruhig noch mal kommen um in einem kleineren Rahmen wieder für euphorisierende Laune zu sorgen. Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass die Band aus Kanada kommt und dass es eigentlich keine schlechten kanadischen Bands gibt? So, jetzt ist es raus!


The Von Bondies als Routiniers sind da eher cool als euphorisch. An diesem Abend wollen sie ohnehin als Von Jovis auftreten und haben außer neuen tanzbaren Hits auch optisch was zu bieten. Stöckelschuhe und knappe Outfits der beiden Banddamen ziehen viele Blicke auf sich und geben der Show einen zusätzlichen Unterhaltungswert. Auch der Frontmann und Banddirigent Jason Stollsteimer ist im Stande das relativ überschaubare Publikum gut zu unterhalten und würde auch auf einer größeren Bühne eine gute Figur abgeben.


Die Songs von der neuen Platte haben allesamt Hitcharakter und brauchen sich nicht hinter „C'mon C'mon“ (heute bereits an fünfter Stelle im Programm) zu verstecken. Und überhaupt gelingt dieser Band ein durchaus schwieriger Spagat zwischen unpeinlicher Massenkompatibilität und der in der Garage verwurzelten Bodenständigkeit. Don Blum im Misfits T-Shirt sorgt für ein entsprechend minimalistisches punkiges Drumming, Stollsteimer feuert das eine oder andere schmutzige Solo ab und die Damen mit ihren Backgroundchören sorgen für eine angenehme old-schoolige Rock’N’Roll-Atmosphäre.


Obwohl die fruchtbaren Zeiten der „The“ und Garagenbands vorbei sind, haben die Von Bondies den Hype überlebt und fühlen sich wohl in ihrem Element. Irgendwie zum großen Erfolg berufen, aber doch auf dem Boden geblieben. Und das ist auch ihr perfektes Verbrechen (dass so wenige Leute heute gekommen sind ist natürlich auch eins).


Als Bestätigung dieser Aussage endet das Konzert auch mit einer non-Hit Zugabe und dem Jason der weiter mit dem Publikum redet während seine Band schon längst die Bühne verlassen hat. Dann geht er auch weg um mit einem der Konzertbesucher am Rande der Bühne weiter zu plaudern und Bier zu trinken. As down-to-earth as it gets.


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Freitag, 27. März 2009

26.03.2009 kaki king @ knust, hamburg


LOUD IS A NEW QUIET

Und noch ein Konzert in der letzten Wochen bei dem man gespannt ist ob da einen was Neues erwartet, schließlich liegt der letzte Auftritt der virtuosen Gitarrengöttin kaum mehr als 6 Monate zurück. Und seitdem hat sich ihr Name wohl ein wenig rumgesprochen, was am heutigen Abend an der Anzahl der Menschen im Knust abzulesen ist.


Um nicht alle Aufmerksamkeit wie immer auf sich zu ziehen hat die schüchtern-sympathische Kaki so was wie eine Band auf die Beine gestellt. Neben Dan Brantigan, der schon beim letzen Mal die Leute mit seinem EVI und Flügelhorn verzaubert hat (heute sogar mit einer echten Trompete) ist auch ein Biest von einem Drummer auf der Bühne. Und als ein Trio klingen sie am heutigen Abend nicht nur abwechslungsreicher, sondern auch viel LAUTER!


Während "Pull Me Out Alive" leise und reduziert vorgetragen wird, mutieren einige der alten Songs zu echten Noise-Orgien und die neu eingespielte EP dürfte da kaum leiser sein. Und das steht der Kaki gut, vor allem weil sie nicht nur eine atemberaubende Instrumentalistin ist, sondern auch ein extrem abwechslungsreiche und innovative Musikerin.


Knapp zwei Stunden und ohne Vorband sorgt Frau King für eine teilweise ganz schön laute Unterhaltung, beeindruckt die Anwesenden mit ihren Deutschkenntnissen und hat alle Sympathien auf ihrer Seite (Heiratsanträge aus dem Publikum inklusive).


Und ganz ehrlich, selten steht man auch am Ende des Konzerts mit einer heruntergeklappten Kinnlade und ist immer noch fasziniert von dem was Kaki da mit ihrem Instrument anstellt. Fret-tapping hin oder her, aber mit ihrer Art unterscheidet sich Kaki King maßgeblich von den üblichen männlichen Gitarrenonanierern und dafür gebühren ihr Anerkennung und Respekt.


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Mittwoch, 18. März 2009

14.03.2009 dungen + the telstar sound drone @ loppen, kopenhagen


TA DET LUGNT

Um bei diesem Konzert dabei sein zu können musste man eine Immunität gegen Retro Rock und Hippie-Allergie vorweisen. Wenn das zutrifft, dann noch mehrere zig Kilometer Fahrt hinter sich lassen, sich beim Nieselregen und Dunkelheit in der Freistadt Christiania zu Recht finden, dann noch die für eine Alternative-Location horrenden Preise schlucken und endlich versuchen sich zu entspannen um die Musik zu genießen. Hat am Ende dann doch irgendwie geklappt.


Loppen liegt bekanntlich in der „alternativen Wohnsiedlung“ Christiania, diese ist am Samstagabend voll mit bekifften Teenagern und Junkies und versprüht insgesamt so viel Charme wie eine brennende Mülltonne in der Gosse.


Für die Preise kann der Laden auch nichts, diese sind in ganz Dänemark im Allgemeinen ziemlich hoch und die alkoholischen Getränke sind auch knapp teuer. Freundlicher könnte da die Clubcrew sein, die die Nicht-Einheimischen wohl nicht so gerne toleriert, ja und einen besseren Supportakt konnte man auch engagieren, bei 20 Euro Eintritt.


Den Namen The Telstar Sound Drone kann man sich unmöglich merken, muss man auch nicht, denn diese pseudo-politische Band langweilt nur. Zu laut und monoton, immer mit dem Kopf durch die Wand, ohne jegliche Subtilität, Humor und Charisma in seichten Gewässern des 60’s Rock schwimmend.


Dungen haben danach einiges gut zu machen und zeigen auch wie man progressive Rockmusik mit 60’s und 70’s-Einschlag glaubwürdig und Klischeefrei rüberbringen kann. Mit einem viel besseren Sound und guter Instrumentierung (na ja, bei der Flöte muss man natürlich sofort an Jethro Tull denken, aber auch das kann man verkraften), sympathischen Auftreten und einfach besseren Songs. Gesungen wird ausnahmslos auf Schwedisch, was für zusätzliche Originalität sorgt, die Bandmitglieder verstehen sich blind untereinander und ordentlich gejammt wird auch noch.


Das Licht passt perfekt zur Musik und im dichten Gedränge vor der nicht allzu hohen Bühne tummeln sich durchaus unterschiedliche Menschen die die Musik der Band allesamt genießen. Auch die Konzertdramaturgie stimmt: nach der längsten und mitreißendsten Improvisation ist trotz lauter Zugabeaufforderungen einfach Schluss.


Bleibt nur zu hoffen, dass die Loppencrew an diesem Abend es auch geschafft hat eine andere Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, das Einhalten des Clubmottos „No Hard Drugs @ Loppen“, das dürfte da wohl ein Problem sein.



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12.03.2009 messer chups @ fundbureau, hamburg


THE SONG REMAINS THE SAME

Messer Chups sind mal wieder in Hamburg, knappe 10 Monate nach ihrem letzten Besuch im Hafenklang. Und natürlich stellt sich zu allererst die Frage: „Soll ich überhaupt noch mal hin?“. Schließlich weiß man ja schon ziemlich genau was einen da erwartet.


Aber die Band weißt sich in Szene zu setzen und leistet Überzeugungsarbeit: neues Material wurde angekündigt und das Duo zu einer echten Band aufgestockt, sogar mit einem „richtigen“ Sänger.


Und da wären wir auch beim Hauptmakel dieser Konstellation: der Sänger mag zwar ganz cool aussehen und optisch ganz gut zu der Band passen, das mit dem Singen ist eine andere Geschichte. Russo-Turisto-Englisch kann dann doch einiges ruinieren, so dass die Coolness ordentliche Einbussen hinnehmen muss und die Ohren der Zuschauer leiden müssen.


Und sonst? Sonst ist fast alles beim Alten: Zombie-Girl ist immer noch ein Hingucker, Gitarkin und seine Krakenfinger übertreiben sich in der Virtuosität und die Visuals mit einem erhöhten Anteil an Titten sind durchaus unterhaltsam. Im Endeffekt ist das Ganze dann einfach bunter und visuell ansprechender als beim letzten Mal. Mit den Konzertpostern hat sich auch jemand Mühe gegeben und das Cover von der „Twin Peaks“-Titelmelodie ist eine kleine Überraschung.


Die Show aber ist kein großes Kino, sondern eher ein B-Movie mit einem gewissen Trash-Faktor, dass für einen Moment amüsant wirkt, morgen aber bereits vergessen sein wird. So wie die Tatsache dass Geburtstagsständchen von Messer Chups nur für „extra money“ gespielt werden können. Sei es drum: die Wirtschaftskrise hat auch das Horror-Land erreicht.


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Mittwoch, 18. Februar 2009

17.02.2009 the bronx + middle class rut @ logo, hamburg


SHREDDING YR FACE LITE

Ganz am Anfang ist man noch ein wenig enttäuscht. Schließlich hat sich die ursprüngliche Ankündigung, dass The Bronx im Dreierpack mit den großartigen Fucked Up und durchgedrehten Rolo Tomassi nach Hamburg kommen, als Wunschdenken entpuppt. Die unheilige Dreifaltigkeit des modernen In-Your-Face-Irgendwas-Punks wird in dieser Konstellation nur auf der Insel zur sehen sein. Ein herzliches Glückwunsch daher an die Bewohner des nebligen Albions, die auch die heutige Supportband als Anheizer der ...Trail Of Dead bald begutachten werden. Middle Class Rut schimpft sich das Duo aus Sacramento und entschädigt bereits mit den ersten Akkords für die Abwesenheit der obengenannten großen Namen.
Und wenn man als Duo auftritt aber als eine „richtige“ Band rüberkommen möchte muss man vor allem eins sein: LAUT! Der Sänger/Gitarrist, der wie ein böser Bruder von Gael Garcia Bernal aussieht, sowie der Drummer, der die Aufschrift „FOR SALE“ trägt, versuchen alle ihre Effekte bis zu einem Maximum auszunutzen um ordentliche Lautstärke zur erzeugen und ernten dafür mehr als einen höflichen Applaus. Das erste Mal raus aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und mit nur einer EP bewaffnet haben die MC Rut schon einige Hits im Gepäck („Deadset“) und freuen sich, dass nach dem kurzen Set ihre Platten von einigen Besuchern mit leuchtenden Augen gekauft werden. Obwohl die Band nicht so crazy und eigenartig wie Lightning Bolt ist (wir reden ja gerade über Duos, right?) kann sie bereits jetzt als würdiger Nachfolger der verblichenen Death From Above 1979 gelten. Und hoffentlich sieht man sie bald mit neuem Material wieder.


Mit dem Tex-Mex Intro, dass zur für 2009 angekündigten Platte „El Bronx“ höchstwahrscheinlich perfekt passen würde, kommt die L.A. Bande auf die Bühne und legt mit weniger bekannten „Stop The Bleeding“ los. Was sofort ins Auge fällt, ist dass der neue Bassist Brad Magers eine klare optische Bereicherung für die Band darstellt: mit dem dicken Pornobalken und Zungenakrobatik im Stile von Gene Simmons.


Matt „ Straßenköter“ Caughthran versucht das Publikum nach Kräften zu unterhalten: mit Sprüchen, Sprüngen in den Moshpit, fiesem Grinsen und natürlich lautem Gebrüll. Der Rest der Truppe bleibt eher im Schatten und konzentriert sich darauf, was The Bronx am besten können: lauten abwechslungsreichen Hard-Core-Punk-N-Roll spielen.


Ein wenig mehr als eine Stunde dauert dann das Ganze und wird von einer heftigen Version von „Around The Horn“ gekrönt. Zur Abwechslung wünscht man sich zwar noch „Strobe Life“ oder „Dirty Leaves“, die den Set durchaus bereichert hätten, doch die Lyrics des letzten Songs passen mehr als alles andere in das Universum der Band.


„On and on and on...until it hurts“: sind die letzten Worte die an diesen Abend von der Bühne zu hören sind; weh tut es aber auch ganz bestimmt bei machen aus dem Pit. Und dennoch wünscht man sich sofort nach der Show diese Band noch mal live und in voller Wucht zu erleben, und das auch ohne namhafter Begleitung.


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Mittwoch, 11. Februar 2009

06.02.2009 black lips + the king khan & bbq show + the hara-kee-rees @ festsaal kreuzberg, berlin


INTO THE WILD?

Ob ein Konzert als Highlight in Erinnerung bleibt hängt nicht zuletzt von dem ganzen Drumherum. Sei es das Umfeld, die Umstände, die Konzertlocation und ein Dutzend weiterer gefühlter und nicht näher bestimmbarer Faktoren. In dieser Hinsicht hatte Berlin bei mir klar das Nachsehen, da die Gigs in der Hauptstadt meistens irgendwie zu hastig und unentspannt waren oder, dank der genialen Idee Konzerte am Freitag möglichst früh stattfinden zu lassen um danach noch eine Party hinterher zu schmeißen, im Endeffekt ganz ohne meiner Anwesenheit stattfanden. Also, die Sorge die von allen hochgepriesenen Black Lips zu verpassen war schon groß, wenn auch wie es sich herausstellte unberechtigt denn im Festsaal war der Auftritt der Chaoten erst nach Mitternacht eingeplant. Ach ja, und gerechtigkeitshalber muss man zugeben, dass das Konzert des Jahres 2008, doch eine Berliner Angelegenheit war, und zwar der Auftritt von Shellac @ Maria am Ostbahnhof. Der Black Lips Gig konnte da leider nicht ganz mithalten, aber eine ganz ordentliche Tanzorgie war es trotzdem.

The Hara-Kee-Rees, gar nicht auf meiner Agenda, sind kurz nach 10 am Start, wirken mit dem ihrem Garagen-Kraut-Beat ein wenig deplatziert auf der großen Bühne, sorgen aber für eine gute Anheizerstimmung und die ersten Tanzenden im Publikum. Genau die richtige Band fürs Hamburger Molotow wo sie am nächsten Tag für die Black Lips eröffnen. Heute haben die Amis aber noch einen anderen Ass im Ärmel (ob er ein ASS auch im wirklichen Leben ist kann ich leider nicht beurteilen) und zwar den Berliner Lokalmatador und Exil-Kanadier King Khan.


Als der „Maharadscha of Trash-Soul-Punk“ die Bühne betritt ist der Laden rappelvoller als der Merchandising Stand des Headliners und es fehlt nur ein letzter Funke um den Bierduschenfeuerwerk in den ersten Reihen zu entzünden und den Saal zum Kochen zu bringen. Der König und sein treuer Gehilfe Mark Sultan liefern prompt die Initialzündung und die Festsaal-Garage geht richtig ab. Beim Heimspiel leistet sich das Duo auch leider keine Skandale: sorry kids, no teabagging today! Solide Unterhaltung wird geboten und alle Hobbyrocker die keine Gitarren stimmen und kaum spielen können schöpfen heimlich Hoffnung und glauben: „Ja, auch ich könnte noch zwei Wochen üben und dann da oben auf der Bühne rocken!“ Nicht dass der Meister nicht spielen könnte, aber so sind nun mal die Regeln und es muss eben möglichst trashy und lo-fi sein.


Bei Black Lips, der Legende nach, soll noch mehr Bühnenshow und Akrobatik dazu kommen, aber nach den wilden Abenteuern im Land der heiligen Kühe sind die Protagonisten heute ganz Business.


Ein wenig spucken-und-fangen hier und da, aber eben keine nackten Tatsachen, kein rummachen und sich gegenseitig anpissen im wörtlichen Sinne des Wortes. Also alles halb so wild: die stürmische „O, Katrina!“ wird viel zu früh verheizt und auch „Hippie, Hippie, Hoorah“ wird ohne markantes „pipi, pipi“ performed.


Gefühlte 100 mal habe ich an diesem Abend die Band beim Erwähnen als „Black Keys“ bezeichnet und mittlerweile denke ich auch, dass die Lips demnächst auf einer noch größeren Bühne als Support einer Mainstream Rockband enden werden. Vielleicht als Anheizer der Opas von The Black Crows und von dem Flower Punk wird noch weniger gefühlten Punk bleiben wie auch die aktuelle Single „Short Fuse“ beweist. Ist ja auch nicht weiter schlimm, denn live können sie immer noch geil abliefern!



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Montag, 17. November 2008